Tipps für die Anschaffung einer Brennstoffzellenheizung

Eine Brennstoffzellenheizung ist derzeit das modernste, was es auf dem Heizungsmarkt gibt. Sie gilt deshalb als besonders innovativ, weil sie ohne die Verbrennung von Öl und Gas auskommt,sondern die chemische Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff zur gleichzeitigen Erzeugung von Wärme und Strom nutzt. Statt des klimaschädlichen CO2 entsteht nur Wasserdampf. Hier setzt die Technologie an, in dem sie dem Wasserdampf die Wärme entzieht und diese zum Heizen und zur Warmwasserbereitung nutzbar macht. Ein höchst effektiver Prozess mit einem Wirkungsgrad von über 90 Prozent! Die Anlagentechnik ist überschaubar: Benötigt wird ein Brennstoffzellengerät, das den Grundbedarf von Wärme und Strom abdeckt, und ein Gas-Brennwertkessel, der zusätzlich Wärme liefert. Damit eine Brennstoffzellenheizung möglichst effizient arbeitet, sollte sie ganzjährig gleichmäßig Energie erzeugen. Ebenso kontinuierlich sollte der Energieverbrauch sein, damit es nicht zur Überproduktion kommt, so dass sich der Pufferspeicher aus Sicherheitsgründen abschaltet und folglich keinen Strom produziert.

Entscheidend ist deshalb bei der Anschaffung auf die richtige Dimensionierung der Anlage zu achten. Optimal ist ihre Größe dann, wenn sie den gesamten Energiebedarf eines Haushalts abdeckt und die Gas-Brennwertheizung lediglich als Ergänzung dient, falls doch hin und wieder mehr Wärme benötigt wird. Es lässt sich also eine nahe autarke Energieversorgung realisieren, die überdies CO2-frei ist. Schwierig wird die Situation, wenn kein Gasanschluss vorhanden ist und auch kein entsprechendes Leitungssystem zur Verfügung steht, weil Öl vor Ort gebräuchlich ist. In diesem Fall hilft das Bauamt oder der örtliche Gasversorger weiter.

Allerdings ist eine Brennstoffzellenheizung nicht günstig. Im Gegenteil, momentan ist sie mit Abstand das teuerste Heizsystem. Je nach Hersteller, Modell und Installationskosten liegen die Kosten zwischen 20.000 und 30.000 Euro. Ob sich der Kauf rentiert, hängt von den jeweiligen Gegebenheiten ab. Ratsam ist, unterschiedliche Lösungen von einem unabhängigen Experten durchrechnen zu lassen und sie miteinander zu vergleichen. Zudem fördern Bund, Länder und Kommunen den Einbau von Brennstoffzellenheizungen bzw. den Umstieg auf die Technologie mit Zuschüssen von bis zu 40 Prozent.

Experten-Tipp Bietigheimer Zeitung vom 04.01.2020