Wärmebrücken erkennen und beheben

Wärmebrücken (oftmals auch „Kältelücken“ genannt) sind ein lästiges Übel, denn meist sind sie erst dann sichtbar, wenn der Schaden in Form von Feuchtigkeit und Schimmelflecken an den Wänden bereits eingetreten ist. Zudem kosten Wärmebrücken bares Geld, weil durch sie wertvolle Energie aus dem Gebäude entweicht. Um so wichtiger ist es, sie frühzeitig aufzuspüren und die Ursachen zügig zu beheben. Fachleute unterscheiden zwischen material-, konstruktiv- und geometriebedingten Wärmebrücken. Je nach Art der Schwachstelle müssen andere Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Eine Wärmebrücke liegt beispielsweise vor, wenn während der Heizperiode die Oberflächentemperatur an der Innenseite eines Außenbauteils punktuell deutlich gegenüber angrenzenden Bereichen absinkt. Typisch hierfür sind Fenster- und Türrahmen, Rollladenkästen, Heizkörpernischen sowie Balkonanschlüsse. Auch eine einzelne feuchte oder kalte Stelle an einer Außenwand kann ein Hinweis auf eine Wärmebrücke sein. Bei Verdacht sollten sich Hausbesitzer zeitnah Klarheit darüber verschaffen, bevor der Wohnkomfort oder gar die Gesundheit negativ beeinflusst wird. An eiskalten Wintertagen lassen sich Wärmebrücken am besten lokalisieren. Im ersten Schritt können sie in Eigenregie durch Messen per Infrarot-Thermometer ausfindig gemacht werden. Ein wesentlich genaueres Bild liefert dann eine professionell erstellte Thermografie mittels Wärmebildkamera, durchgeführt von einem versierten Energieberater oder darauf spezialisierten Architektur- bzw. Ingenieurbüro. Auf einen Blick und dazu in Farbe wird kenntlich, wo Abhilfe zu schaffen ist. Je intensiver das Rot, um so größer das Einfallstor für Nässe und Kälte. Am Befund orientiert sich der anschließend aufzustellende Sanierungsfahrplan. Die Maßnahmen können von der Dämmung der Fenster- bzw. Türlaibungen über eine Innendämmung bis zur Fassaden- und/oder Balkondämmung reichen. Das klingt kompliziert, ist mit fachkundiger Hilfe aber zu bewerkstelligen. Um die bestmögliche Lösung zu finden, sollte unbedingt dort Rat einholen werden, wo man sich explizit auf die Beseitigung von Wärmebrücken versteht. Denn im Falle einer nicht fachgerechten oder unzureichenden Behebung besteht die Gefahr, dass sich das Problem unbemerkt vergrößert und zwar soweit, dass die Bausubstanz in Mitleidenschaft gezogen wird. Zudem wissen Experten, ob und welche Fördermittel in Frage kommen, um die ärgerlichen Energiefresser garantiert loszuwerden.

Experten-Tipp Bietigheimer Zeitung vom 19.12.2018