Was ist die Immobilie wert?

Ob Verkauf, Erbfall oder Scheidung – die Gründe für eine Immobilienbewertung können vielfältig sein. Wichtig ist in jedem Fall der neutrale Blick auf das Objekt. Damit dieser sichergestellt ist, gibt die Immobilienwertermittlungsverordnung (ImmoWertV) drei Bewertungsmethoden vor: Das Sachwert-, das Ertragswert- und das Vergleichswertverfahren. Alle drei basieren auf gesetzlich festgelegten Kriterien und Vorgehensweisen, die die Wertermittlung einheitlich regeln. Stets müssen Grund und Boden, Immobilie und Lage sowie Außenanlagen begutachtet werden. Kommt das Sachwertverfahren zur Anwendung, wird zunächst der Wert des Bodens nach den örtlichen Bodenrichtwerten ermittelt und danach der des Gebäudes, wozu die Herstellungskosten herangezogen werden. Hingegen berücksichtigt das Ertragswertverfahren die zukünftige Entwicklung der Mieten und die allgemeine Marktsituation. Zur Durchführung des Vergleichswertverfahrens, müssen wiederum entsprechende Objekte in ausreichender Zahl vorhanden sein. Zu beachten ist, dass nur dann eine Vergleichbarkeit gegeben ist, wenn die Abweichungen in den relevanten Kriterien höchstens 35 % betragen. Welche Bewertungsmethode am sinnvollsten ist, kann am besten ein Immobiliengutachter beurteilen.

Verkauf per Bieterverfahren als Alternative

Ist der Wert dann ermittelt, geht es darum, die Immobilie bestmöglich zu veräußern. Dies kann über den üblichen Vertriebsweg geschehen oder per Bieterverfahren. Anders als beim Verkauf zum Festpreis, zeigt sich hierbei durch die Angebote der Interessenten, wie hoch der maximal zu erzielende Kaufpreis ist, ohne dass eine Verkaufsverpflichtung besteht. Bei sehr großer Nachfrage ist es möglich, dass ein höherer Preis als der festgelegte geboten wird. Dies kann insbesondere dann  der Fall sein, wenn nur ein knappes Angebot an Kaufobjekten vorhanden ist, wie in begehrten Lagen von Stuttgart und Ludwigsburg. Dennoch sollte eingehend abgewogen werden, ob ein Bieterverfahren tatsächlich die beste Möglichkeit für einen lukrativen Verkauf ist. Ein erfahrener Makler weiß schnell und sicher einzuschätzen, welcher Weg am erfolgversprechendsten ist. Er kennt die jeweilige Marktsituation vor Ort bis ins Detail und hat einen Überblick über die dortigen Preisentwicklungen, so dass ein Bieterverfahren nicht unbedingt nötig ist, um den bestmöglichen Verkaufspreis zu erzielen. Warum also unnötig Zeit verlieren, wenn der Verkauf mit einem Profi an der Seite im Handumdrehen gelingt.

Experten-Tipp Bietigheimer Zeitung vom 17.03.2018