Werden Mikroapartments zum Dauermagneten?

Der Wohnraum in den Ballungsräumen wird immer knapper und teurer. Daher sehen sich Mieter immer mehr nach kleineren Apartments um. In Großstädten und Studentenstädten ist das verstärkt spürbar, denn die Vermieter scheuen immer mehr die Verantwortung an Wohngemeinschaften zu vermieten, da sich in der Gemeinschaft oftmals niemand für Reinigungsarbeiten und Lärm in der Wohnung verantwortlich fühlt. Zunehmend nutzen solche Mikroapartments auch Pendler und mit steigender Zahl der Studierenden von derzeit ca. 3 Millionen, wächst auch hier das Problem der Unterbringung. Ebenso werden die Kleinwohnungen für Rentner immer interessanter, die sich mit einer kleineren Rente neben der Miete auch noch den Lebensstiel erhalten möchten.

Unter Mikro-Apartments versteht man eine kleine 1-Zimmerwohnungen von ca. 20 bis 40 m² Wohnfläche, die mehr oder weniger funktional und praktisch ausgestattet sind. Wenn man noch Serviceleistungen hinzuordern kann wie Wäscheservice, Postservice oder Reinigungsservice, spricht man von einem „Serviced Apartment“. Vor allem Wochenendpendler oder Führungskräfte, die stark eingespannt sind, wissen einen solchen Service zu schätzen und nutzen diesen überaus gerne. Optimalerweise gibt es noch einen Treffpunkt bzw. Meetingpoint um sich am Abend auszutauschen. Joungsters, die die gehobene Wohnklasse bevorzugen, möchten auch auf einen Flatscreen und auf ein Multi-Media-Affines Wohnambiente nicht verzichten.

Die erzielbare Miete bei einer circa 30 m² großen Wohnung orientiert sich an der Lage, der Fläche sowie der Ausstattung und Baujahr. Aktuell liegen diese Wohnungen in Ludwigsburg und Bietigheim bei ca. 650 € Kaltmiete. Bei möblierten Wohnungen muss man sich nicht an den Mietspiegel halten und ein Mietpreis ist frei verhandelbar. Hier sind in unserer Region für eine möblierte Wohnung aber 900 € Miete keine Seltenheit. Die Serviceleistungen müssen noch extra hinzugebucht und auch extra bezahlt werden.

Solche vermieteten Kleinwohnungen eignen sich daher als gute Kapitalanlagen und Einsteigerobjekte. Der Kaufpreis ist im Vergleich zu einer familiengeeigneten Wohnung wesentlich günstiger und kann die Grundlage für ein sogenanntes Buying-up Modell sein. Hier entsteht ein stufenweiser Wertzuwachs durch Wiederverkauf und größeren Ankauf und kann die Grundlage für ein Eigenheim, wie zum Beispiel später ein Einfamilienhaus sein.

Bietigheimer Zeitung vom 08.01.2022